Why to plant trees?

Bäume sind die mit Abstand beste Möglichkeit, CO2 der Atmosphäre zu entziehen und besonders langfristig und nachhaltig zu speichern – und leisten so nicht nur einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch zum Schutz unserer wertvollen Ressource Wasser. Was Wälder genau für unser Ökosystem leisten und warum Aufforstung einen erheblichen Beitrag zum globalen Klimaschutz leistet – wir haben Simon Tangerding vom Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V. zum Interview getroffen. 

Was ist das Leitbild der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Landesverband Bayern e.V., was ist eure Mission?  

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald setzt sich seit über 70 Jahren für den bedingungslosen Erhalt der heimischen Wälder und die Erforschung des ökologischen Waldbaus ein. Hierbei ist es für uns selbstverständlich, dass alle Anspruchsgruppen gleichwertig die heimischen Wälder nutzen dürfen. Wald ist für uns also ein Ökosystem im dem es gilt Naturschutz, Erholung, Holznutzung, Klimaschutz und viele weitere Nutzungsansprüche miteinander in Einklang zu bringen. 

1994 gründeten engagierte Waldschützer die Stiftung „Wir helfen dem Wald“. Die Stiftung führt alle Pflanzaktionen mit Baumspendern durch die selbst mit anpacken wollen. 

Was sind das Leitbild, die Ziele und die Aufgaben der Stiftung “Wir helfen dem Wald” der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald im Landesverband Bayern e.V.? 

1994 wurde die Stiftung Wir helfen dem Wald gegründet. Alle Facetten des Waldes stehen seitdem im Mittelpunkt unserer Arbeit. Wir sind eine Gemeinschaft engagierter Waldschützern, die die Schönheit und Gesundheit des Waldes erhalten wollen, gleichzeitig aber auch die waldschonende Holznutzung, also den ökologischen Waldbau befürworten. 

In zahlreichen Arbeitseinsetzen pflegen und erhalten wir gemeinsam mit freiwilligen Helfern, die uns anvertrauten, Waldflächen. Hierdurch wollen wir dazu beitragen, die natürlichen Lebensgrundlagen für Menschen, Tiere und Pflanzen zu erhalten. 

Ziel ist es, durch praktische Arbeit den Teilnehmern die Möglichkeit zu geben das eigene Verhältnis zur Natur zu vertiefen. 

Wichtig ist es, den Menschen den Wald und die Umwelt näher zu bringen und damit das Umweltbewusstsein zu stärken. Arbeitseinsätze mit den Entscheidungsträgern unserer Gesellschaft, stehen hier besonders im Mittelpunkt unseres Engagements. 

Unser Leitbild setzt sich aus folgenden Punkten zusammen: 

  • Wir wollen den Wald und die Landschaft in ihrer Vielfallt erhalten und fördern sowie den Gedanken der Nachhaltigkeit in allen Bereichen der Gesellschaft verankern. Der Schutz und der Erhalt stadtnaher Wälder sowie des Bergwaldes sind in Bayern von besonderer Bedeutung. 
 
  • Wir engagieren uns für den Wald und bieten allen interessierten Menschen eine Plattform sich ebenfalls für den Wald zu engagieren. 
 
  • Wir entwickeln altersangepasste Beteiligungsangebote für praktische Arbeitsangebote. 
 
  • Wir sind Teil des nichtstaatlichen Waldschutzes und Waldnaturschutzes und vermittelnd zwischen den zahlreichen Ansprüchen an das Kulturgut Wald. Dafür wollen wir alle gesellschaftlichen Gruppen einbinden. 
 
  • Uns ist es besonders wichtig, die Bevölkerung, die Politik und private Unternehmen davon zu überzeugen, dass die Ökosystemdienstleistungen des Waldes ein integraler Bestandteil unseres Lebens sind ohne die eine lebenswerte Heimat gerade in Zeiten des Klimawandels nicht erhalten werden kann. 
 
Welches konkrete Ziel verfolgt die Stiftung WHDW und welche Effekte stecken hinter dieser Unternehmung?  

Uns ist es als Waldlobbyisten besonders wichtig, die Bevölkerung, die Politik und private Unternehmen davon zu überzeugen, dass alle Leistungen des Waldes ein integraler Bestandteil unseres Lebens sind ohne die eine lebenswerte Heimat gerade in Zeiten des Klimawandel nicht erhalten werden kann. Daher müssen wir schnell handeln, wenn Waldflächen bedroht oder bereits zerstört sind. 

Warum sind Bäume und Wälder so relevant im Zusammenhang mit CO2-Emissionen?  

Holz ist, bei einer Gesamtschau aller Vor- und Nachteile die mit Abstand beste Möglichkeit, CO2 der Atmosphäre zu entziehen und langfristig zu speichern. Keine andere Speicherung von CO2 ist so nachhaltig und selbst die entstehenden Kuppelprodukte wie sauberes Wasser, frische, kühle Luft, milde Temperaturen, Schönheit oder Ruhe sind sehr begehrt. 

Wo forstet ihr Wälder auf und welche Baumarten werden gepflanzt?  

Der SDW Landesverband Bayern unterstützt in erster Linie die Wälder in Bayern. Hier haben neben den stadtnahen Wäldern die Wiederaufforstungen der Bergwälder, nördlich des Alpenhauptkamms eine hohe Bedeutung. 

Nach dem Begang der Fläche und den Bodenanalysen pflanzen wir heimische Baumarten, von denen wir jetzt denken, dass diese einen wertvollen Beitrag für das jeweilige Waldgebiet darstellen. Sehr oft pflanzen wir Eichen, Tannen, Buchen, Linden oder Ahorn. Wichtig ist auch, dass wir immer mehrere Baumarten pflanzen. Wir wollen ja einen Mischbestand und keine Monokultur erzeugen. 

Wie unterscheidet sich der ökologische Waldbau von nicht nachhaltigen Bewirtschaftungsformen?  

Ziel des ökologischen Waldbaus ist es, widerstandsfähige, klimaangepasste, standortgemäße, naturnahe und somit stabile und leistungsfähige Mischwälder zu entwickeln. Hierbei lernen wir von der Natur und imitieren diese bestmöglich. Diese Wälder zeichnen sich besonders durch einen hohen Strukturreichtum, also viele verschieden Baumarten aus, sind anpassungsfähig gegenüber Umweltveränderungen, können sich im Regelfall selbst regenerieren und bieten einer Vielzahl heimischer Tier- und Pflanzenarten eine Heimat. Nur so lässt sich der Gesamtnutzen der vielfältigen Ansprüche an den Wald bestmöglich verwirklichen. Und genau darauf zielen unsere Grundsätze ab. 

Baumspenden haben viele und vor allem langfristige Auswirkungen. Wenn wir heute widerstandsfähige Wälder für morgen schaffen, müssen wir neben dem Klimawandel, auch den Natur- und Artenschutz, so wie den Baustoff Holz, für Möbel und Wohnhäuser im Blick haben. 

Diese Ziele erreichen wir nur mit der Natur, also ohne Monokulturen und Kahlschläge. 

Naturnahe Forstwirtschaft orientiert sich an der natürlichen Baumartenzusammensetzung. Unnatürliche Waldbestände wie zum Beispiel Nadelholz- Reinbestände müssen zügig durch mehrere Baumarten aufgewertet und in stabile Mischwälder überführt werden. Nur so erhalten wir die Fruchtbarkeit unserer Waldböden, schützen die Ressource Wasser und erhalten die Leistungsfähigkeit der Wälder. 

Keimlinge müssen vornehmlich natürlich aufwachsen können. Nur wo Mutterbäume fehlen, ist eine Pflanzung von Setzlingen gestattet. Wir fördern damit einen natürlichen Selektionsprozess, bewahren die genetischen Ressourcen und erhalten Bäume deren Wurzeln tief in gewachsenem Boden verankert sind. 

Viele Waldbestände in Bayern erfüllen diese Anforderungen noch nicht. Packen wir‘s an. 

Wie lange dauert es im Durchschnitt, bis ein Baum in voller Kapazität CO2 kompensieren kann?  

Im Rahmen der Photosynthese entnimmt der Baum das Kohlendioxid aus der Atmosphäre. Der Traubenzucker wird wiederum vom Baum verwertet, so dass das Kohlendioxid in Form von Kohlenstoff (C) im Holzkörper gespeichert wird. 

Dieser Vorgang beginnt somit sobald das erste grüne Blatt am Keimling zu finden ist. Große Mengen CO2 werden dann allerdings erst ab dem Alter von ca. 15 Jahren gespeichert. 

Eine 35 m hohe Fichte mit einem Alter von ca. 100 Jahren hat einem Durchmesser von 50 cm (in 1,3 m Höhe über dem Boden gemessen). Das Holzvolumen inklusive Äste aber ohne Wurzeln beträgt 3,4 m3. Die darin enthaltene gesamte Biomasse hat ein Trockengewicht von knapp 1,4 Tonnen; die Hälfte des Holzkörpers besteht aus Kohlenstoff, also 0,7 Tonnen. Das bedeutet: Eine 35m Hohe Fichte hat 0,7 Tonnen Kohlenstoff gespeichert. Dies entspricht einer CO2 Absorption von 2,6 Tonnen CO2 (Umrechnungsfaktor 3,67). 

Eine 120 jährige und ca. 35 m hohe Buche mit einem Durchmesser von 50 cm (gemessen auf 1,3m Höhe) hat ein Trockengewicht von 1,9 Tonnen, also rund 0,95 Tonnen Kohlenstoff. Dies multipliziert mit 3,67 ergibt 3,5 Tonnen CO2. 

Eine Buche mit der gleichen Höhe und dem gleichen Durchmesser hat fast eine Tonne mehr CO2 gespeichert als eine Fichte. Dies liegt daran, dass die Holzdichte bei der Buche höher ist. 

Ist Wald als Möglichkeit zur Bekämpfung des Treibhauseffektes geeignet?  

Bei der Bekämpfung des Treibhauseffekts spielt der Wald eine entscheidende Rolle – und das gleich in dreifacher Hinsicht: Erstens entzieht er der Atmosphäre CO2. Diese Speicherung verlängert sich zweitens, wenn Holz etwa für Neubauten, Modernisierungen, Anbauten oder Möbel verwendet und der enthaltene Kohlenstoff so festgesetzt wird. 

Ein Niedrigenergiehaus in Holzbauweise beispielsweise entlastet die Atmosphäre um rund 80 Tonnen Kohlendioxid. Drittens ersetzt Holz andere energieintensive Materialien wie Stahl oder Beton, die auf Basis endlicher Rohstoffe hergestellt werden. Dies gilt selbstverständlich nur, wenn die Wälder langfristig und umsichtig bewirtschaftet werden. Nie darf mehr geerntet werden als nachwächst. 

Baumpflanzung sind allein kein Allheilmittel um den Klimawandel zu stoppen. Dazu sind Anstrengungen zur Vermeidung des CO2 Ausstoßes in allen Bereichen erforderlich. 

Unser Fokus ist das Thema Wasser. Was haben Bäume konkret mit Wasserschutz zu tun?  

Wasserschutz beinhaltet sowohl den Hochwasserschutz als auch den Schutz unseres Trinkwassers. Im bayerischen Voralpenland verzeichnen wir jedes Jahr durchschnittlich ca. 1000 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Rund die Hälfte wird von Bäumen und Boden gefiltert, gespeichert und langsam an das Grundwasser abgegeben. Die anderen 50% des Regenwassers erreicht nie den Waldboden. Dieses Wasser bleibt an den Nadeln und Blättern oder in der Humusschicht hängen und verdunstet im Laufe des Jahres wieder. 

Wenn man den Niederschlag auf einen Hektar (10.000 Quadratmeter) Waldfläche berechnet, regnet es also durchschnittlich 10 Millionen Liter pro Hektar. Hiervon werden ca. 5 Mio. Liter dem Grundwasser zugeführt.  

An welchen bundesweiten Veranstaltungen ist der Verein beteiligt? 

Natürlich beteiligen wir uns an Gemeinschaftspflanzungen zum Beispiel am UN-Weltwassertag, dem Internationalen Tag des Waldes, Einheitsbuddeln, Tag des Waldes Bayern, Tag des Waldnaturschutzes, ..., .... usw. Insgesamt sollen so gemeinsam mit Freiwilligen im Jahr 2020 ca. 100.000 Bäume gepflanzt werden. Die Besonderheit an diesen Aktionen, jeder kann sich anmelden und mitmachen! Ob allein, oder mit Freunden und der Familie, jeder ist für uns eine tatkräftige Hilfe.   

Warum sind Aufforstung auch in Deutschland notwendig?  

Auch in Deutschland haben die letzten Hitzesommer mit wenig Niederschlag großen Schaden angerichtet. Zählen wir noch die Herbst- und Frühjahrsstürme dazu beläuft sich mittlerweile die Schadholzmenge in Deutschland auf 160.000.000 Kubikmeter. 245.000 Hektar Waldfläche sind zerstört. Die Wiederbewaldung dieser Fläche kostet ca. 1,2 Mrd. €. 

In Bayern sind ca. 16.000 ha Wald zerstört. Um die ordnungsgemäße Wiederbewaldung zu ermöglichen entstehen Kosten in Höhe von ca. 5.000€ pro Hektar also von 80. Mio. €. Hinzu kommen ca. 200.000 Hektar Waldfläche die dringlich umgebaut und mit weiteren Baumarten angereichert werden muss. Diese Flächen sind ansonsten im Klimawandel hochgradig gefährdet. Auch im Jahr 2019 hat es in vielen Regionen von Bayern nicht ausreichend geregnet, so dass wir mit weiteren großflächigen Waldflächenverlusten rechnen müssen. 

Sind die Themen Aufforstung und Schutz von Wäldern Eurer Meinung nach schon genügend in der Wahrnehmung der Menschheit angekommen?  

Wald, der Erhalt der Waldfläche und die weltweite Waldzerstörung stößt in der Bevölkerung auf immer stärkeres Interesse. Dies gilt für den Schutz der Wälder weltweit, aber auch in Deutschland, wenn es bspw. darum geht Waldflächen für Infrastrukturmaßnahmen zu opfern. 

Wie dramatisch die Lage in Zukunft sein wird, ist kaum jemandem bewusst. 

Was bringt das Aufforsten von Wäldern für den globalen Klimaschutz?  

Die weltweite Aufforstung von Wäldern wäre auf einer Fläche von 0,9 Milliarden Hektar möglich und könnte so zwei Drittel der vom Menschen verursachten CO2- Emissionen aufnehmen. Dies wäre ein wirksames Mittel, um Kohlenstoff in der Atmosphäre zu reduzieren. Zu diesem Schluss kommt eine aktuell in Science publizierten Studie der ETH Zürich. 

Quelle: 

Bastin JF, Finegold Y, Garcia C, Mollicone D, Rezende M, Routh D, Zohner CM, Crowther TW: The global tree restoration potential, Science, 5 July 2019, doi: 10.1126/science.aax0848 [http://dx.doi.org/10.1126/science.aax0848]  

Was kann jeder Einzelne tun, um sich im Bereich Wälderschutz zu engagieren?  

Es gibt vielzählige Möglichkeiten, um sich für den Erhalt der Wälder zu engagieren. Will man selbst Hand anlegen, kann man Baumpflanzaktionen tatkräftig unterstützen oder Bäume spenden. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und viele weitere lokale Umweltverbände bieten Aktionen an, die zum Schutz der Wälder beitragen.
 

Besonders wichtig ist ein verantwortungsvoller Umgang mit der Ressource Holz. Achte darauf, nicht unnötig Papier und oder andere Holzprodukte zu verschwenden (Kaffeebecher, Bäckertüten, usw). Die Verwendung von Recyclingprodukten (Zeichen Blauer Engel) hilft hier. Beim Kauf von Holzprodukten sollte man darauf achten, dass das Holz aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft stammt (zu erkennen am PEFC, Naturland oder FSC-Siegel) und nicht vielleicht sogar wertvolle Regenwaldhölzer verarbeitet werden. Versuche auf Produkte mit Palmöl zu verzichten und reduziere deinen Fleischkonsum. So kannst du global den Erhalt von Regenwäldern unterstützen. 

Informiere dich über den Wald und erlebe den Wald! Denn nur was man kennt und liebt, das schützt man! 

Wer betreut die Projekte?  

Unsere Förster*innen kümmern sich, nach Abstimmung mit den Verantwortlichen vor Ort, um die Durchführung der Projekte. Von der ersten Kontaktaufnahme zu den Waldbesitzern über die Bodenanalysen, bis zur Umsetzung vor Ort wird jeder Schritt begleitet. Wir führen mit dem Waldbesitzer einen Standortbegang der Flächen durch. Daraufhin werden sinnvolle Baumarten für die Aktionen vorgeschlagen und mit den Besitzern abgesprochen. 

Was bieten Wälder noch für Ökosystemleistungen?  

Neben den bereits erwähnten Funktionen wie Holznutzung, Klimaschutz, CO2-Speicherung und Wasserschutz, leistet das Ökosystem Wald weitere wichtige Beiträge für die Gesellschaft. 

Einen ganz wesentlichen Punkt, der in den letzten Jahren immer mehr in die Öffentlichkeit gerückt ist, ist das Thema Wald und Gesundheit. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass sich der regelmäßige Aufenthalt im Wald positiv auf die Gesundheit der Menschen auswirkt. Aber man profitiert nicht nur physisch. Auch tragen Waldaufenthalte dazu bei, sich zu entspannen und Körper und Seele baumeln zu lassen. Der Kopf und die Gedanken werden mal wieder durchgelüftet und es wird Platz geschaffen für Kreativität und außergewöhnliche Ideen. 

Welche Headline würdet Ihr gerne in Zukunft lesen über WHDW?  

„Bürgerinnen und Bürger tragen durch praktische Maßnahmen dazu bei, die Welt zu einem besseren Ort zu machen“ 

Um welche Bäume handelt es sich und wann und wo werden diese gepflanzt? 
 

Bei den Pflanzungen werden ausschließlich standortgerechte Baumarten mit zertifizierten Herkünften verwendet. Wichtig ist, dass Bäume gepflanzt werden, die auch in Zukunft mit den sich ändernden Klimabedingungen zurechtkommen. Hierzu gibt es bereits viele wissenschaftliche Forschungen und Erkenntnisse. Es wird besonders auf eine gute Mischung der Baumarten geachtet, sodass stabile Mischwälder entstehen, die der Artenvielfalt und auch den Ansprüchen der Menschen 
zugutekommen. 

Seltene Arten wie Flatterulme, Schwarznuss, Feldahorn, Baumhasel aber auch unsere Alleskönner Tanne, Eiche oder Kirsche werden zunehmend häufiger gepflanzt.
Die typischen Pflanzmonate sind November bis März. Werden sogenannte Ballenpflanzen verwendet, bei den denen die Wurzeln von Erde umgeben sind, können die Pflanzungen fast das ganze Jahr über stattfinden. Hier trocknen die Wurzeln nicht so schnell aus und ein Anwuchserfolg ist auch unter schwierigeren Bedingungen wahrscheinlicher. Auch im Gebirge finden Pflanzungen während des gesamten Jahres statt. 

Bei den Pflanzflächen handelt es sich oftmals um Schadflächen, z.B. alte Fichtenbestände, die durch Windwurf, Dürre und Borkenkäfer stark geschädigt sind. Aber auch die Unterstützung des regulären Waldumbaus von Monokulturen in Mischwälder ist ein Ziel der Stiftung. 

Warum regenerieren sich die Wälder nicht selbst?  

Wälder haben das Potenzial, sich selbst zu regenerieren. Natürlicherweise wäre Deutschland zu großen Teilen mit Buchen- und Laubmischwäldern bedeckt. Allerdings hat der Mensch bereits seit Jahrhunderten und besonders nach den Weltkriegen große Flächen in Deutschland mit schnellwüchsigen Fichten- und Kiefernmonokulturen aufgeforstet. Dies auch auf Standorten, auf denen diese Baumarten nicht gut zurechtkommen und vor allem in Zukunft immer mehr Probleme bekommen werden. Fallen dort die alte Bäume aus, können junge Bäume nachwachsen. Allerdings sind im Boden größtenteils Samen der Altbäume – also wieder Kiefern und Fichten – vorhanden. Um für die Zukunft stabile Mischbestände zu generieren, ist es wichtig, andere Baumarten in diese Bestände einzubringen. 

Holz ist eine wertvolle Ressource. Ein nachwachsender Rohstoff, der klimaneutralisiert ist, CO2 bindet und viele weitere wichtige Funktionen erfüllt. Daher ist es sehr sinnvoll, dass der Mensch diesen Rohstoff in verantwortungsvollem Maße nutzt, um andere endliche Ressourcen dieser Erde zu schonen. 

Überlassen wir also die bereits vom Menschen veränderten Wälder sich selbst, so bekommen wir zeitnah nicht die Bestände, die sowohl langfristig positive Effekte auf das Ökosystem haben als auch für die Menschen viele Vorteile bieten.
Wenn wir jetzt der Natur ein wenig unter die Arme greifen, wie es Försterinnen und Förster bereits viele Jahre vorbildlich tun, können wir das Ökosystem Wald unterstützen und schneller nachhaltige Wirkungen erzielen. 

Und ein schnelles Handeln ist für alle zukünftigen Generationen von großer Bedeutung. 

 

 

 

 

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